Vor einiger Zeit habe ich versprochen Ihnen darüber zu berichten, was Herrn B. in den Himalaya verschlagen hat. Kürzlich hatte ich nun ein Gespräch mit ihm. Ralph Brinkmann von der ARKADE hatte sich vor einiger Zeit mit einer Gruppe Gleichgesinnter auf den Weg gemacht, einen Gipfel im indischen Teil des Himalaya-Gebirges zu ersteigen. Natürlich wurden ihm bereits viele Fragen von Seiten der örtlichen Presse gestellt. Was mich aber ganz besonders interessiert hat war, was Herr Brinkmann von dem, was er dort erlebt hat, in sein Leben in Westerholt mitnehmen konnte.
Besonders beeindruckend fand er die Gelassenheit und Freundlichkeit, die die Menschen dort, trotz (oder wegen) ihrer Armut ausstrahlen. Niemand hetzt oder drängelt, über Abfall auf den Staßen regt sich kein Mensch auf und der Umgang mit dem Tod ist sehr pragmatisch: wenn ein Tier getötet wurde, geht nach dem Glauben der Menschen dort die Seele aus dem Körper, so dass dieser nicht mehr sonderlich rücksichtsvoll behandelt werden muss. Kinder spielen mit toten Hasenköpfen und Schlachtabfälle liegen offen herum. Niemand stört sich daran, das ist einfach so.
Langeweile kam auch, trotz der Kargheit der Landschaft, nicht auf. Ralph Brinkmann erzählt von den verschiedenen Stimmungen, die durch den wechselnden Lichteinfall auftraten und von Tempeln und Klöstern, die grade wegen dieser ruhigen Landschaft erst richtig wirken.
Erstaunt hat mich seine Aussage, bei Ankunft auf dem Frankfurter Flughafen habe er sich über die Ruhe(?) gewundert, die in Deutschland herrscht. In den Städten in Indien ist es wohl einfach sehr laut, jeder hupt, die Menschen rufen laut…Lärmempfindlichkeit scheint dort ein Fremdwort.
Und was hat er nun für sich selbst mitgenommen? “ Ein bißchen mehr Gelassenheit in die alltäglichen Dingen des Lebens zu bringen.“ Ein guter Vorsatz, wie ich finde.